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Ein Fazit - 12 Monate Erfahrungsbericht eMobilität

Dieter Weißhaar • August 5, 2022

Photo by CHUTTERSNAP on Unsplash

eMobilität funktioniert mit kleinen Einschränkungen

Vor ziemlich genau 12 Monaten habe ich einen Audi etron GT gekauft - spontan, aus dem Urlaub, da ein Fahrzeug verfügbar wurde und mein Kfz auslief. Vier Wochen später waren kaum noch Fahrzeuge lieferbar. Das Auto macht Spaß, erzeugt positive Emotionen und spart Geld gegenüber einem vergleichbaren Benziner. Gut 20.000 km sind auf dem Tacho, dies lag auch an der Pandemie. Zeit für ein erstes Fazit.

Zuerst sollten einige Unterschiede zwischen dem konventionellen Autofahren mit einem Verbrenner und dem Elektro-Fahrzeug erwähnt werden:

Das eAuto lädt öfter, aber kürzer, dies ist für Langstreckenfahrer relevant. Ein Elektrofahrzeug fährt normalerweise nicht bis zur Reserve und tankt dann voll, sondern die Regel ist, dass man entlang der Ladekurve bis maximal 70-80% lädt. Die typische Ladekurve lädt bis 50% auf dem höchsten Niveau, bei 60% Ladezustand sind es noch 80% Ladeleistung und bei 80% werden noch 30-40% der maximalen Ladeleistung geladen. D.h. mit zunehmender Ladung nimmt die Ladegeschwindigkeit deutlich ab. Man lädt also besser öfter, kürzer und damit schneller die benötigte Reichweite während einer längeren Fahrt. Mit eigener Wallbox im Stadtverkehr taucht das Problem nicht auf, da über Nacht in 8 Stunden bei 11 kW/h die gängigen Modelle vollgeladen werden und die Ladethematik nicht zum Problem wird. Die Reichweitendiskussion macht sicher Sinn, aber die entscheidende Frage ist, wie oft muss das eMobil geladen werden und wie schnell lädt es tatsächlich. Die Ladegeschwindigkeit in Kombination mit einer realistischen Reichweite ist auf der Langstrecke entscheidend. 

Der Audi etron GT hat mit seinem 800V System hier natürlich einen echten Geschwindigkeitsvorteil und lädt in guten 22 Minuten von 10 auf 80%. Als eFahrzeug-Fahrer lädt man also auf der Autobahnfahrt jenseits der Maximalreichweite gerne öfter und dann auch nur 10-15 Minuten, beim Audi etron berechnet dies das Navigationssystem voraus und die übliche Strecke liegt bei ca. 210-250 km zwischen dem Laden. 

Auf der Langstrecke können schlechte Ladeleistungen schnell zur Nervenprobe werden, da 40 Minuten nachladen und dies womöglich mehrfach, die Fahrtdauer deutlich verlängern. 

Die Beschleunigung eines eFahrzeuges ist beeindruckend. eMobilität macht Spaß, die Fahrwerte der meisten Fahrzeuge lassen den ein oder anderen Sportwagenfahrer erblassen. Auf der anderen Seite ist die Ruhe beim Fahren auch entspannend. Die Geräuschkulisse ist deutlich reduziert und erholsam. Andere mögen sagen, der Sound fehlt - eine Frage der Perspektive. Trotz mehr Stops zum Laden im Vergleich zum Tanken lassen sich 600 km auch im normalen Verkehr mit über 100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit fahren, viel mehr schafft man mit dem Verbrenner auf der Strecke tagsüber in Deutschland kaum.

eMobilität ist günstiger. Nach 12 Monaten liegt der Durchschnittsverbrauch des Audi bei 29,9 kWh pro 100 km. Dies lag an einem hohen Anteil an Autobahnfahrten. Die Ladekosten lagen in der Kombination Wallbox und Ladesäulen bei 0,112 € pro km. Der vergleichbare Benziner hat 0,246 € pro km im Jahr davor verbraucht und dort lagen die Benzinpreise deutlich niedriger. Die Wartungskosten sind auf den ersten Eindruck niedrig und die Kfz-Steuer entfällt. Zusätzlich verkauft der eFahrzeug-Besitzer seine CO2-Zertifikate, dies macht im Falle des etron eine Einnahme von 328€ in 2022. Die Versicherung liegt im vergleichbaren Bereich.

Im Winter steigt der Verbrauch des Stromers deutlich an, aber die WLPT Werte sind im Sommer bei entspannter Fahrt gut zu erreichen. Auf der niederländischen Autobahn bei 100 km/h werden sie sogar unterschritten. Die Rekuperation funktioniert gut.

Im Großen und Ganzen sind die deutschen Autobahnen gut mit Schnellladesäulen (HPC) ausgestattet und das Laden ist wirklich kein Problem. Es gab nur einmal eine Wartezeit und dreimal einen Umweg zur nächsten Säule in 12 Monaten. Um Würzburg gibt es eine Durststrecke an HPC Säulen und in den einigen Innenstädten ist das Netz zur Schnellladung dünn. Zum Geschäftstermin von Essen nach Frankfurt und dann während des Meetings laden, um ohne weitere Ladung zurückzufahren, funktioniert nicht, da Frankfurt wenige und keine wirklichen HPC Säulen in der Stadt bietet - Schulnote 5.

Der Audi etron GT gilt als echter Designwurf, so passiert es durchaus, dass er Fussgängern mit Daumen hoch ein Lächeln ins Gesicht zaubert - dies erzeugt positive Emotion. Aber Audi als Hersteller hat keine Software DNA und diese ist nach wie vor extrem anfällig, wöchentliche Fehlermeldungen sind nicht ungewöhnlich. Der Support ist hier überfordert und hilflos.

Das Fazit lautet eMobilität macht Spaß und erzeugt positive Emotion, das Laden auf der Langstrecke kann technisch noch verbessert werden, aber die Einschränkungen sind verkraftbar. eMobilität spart Geld und gibt das Gefühl, das Richtige zu tun. Ich würde das eAuto jederzeit wieder kaufen und fahre ohne wirkliche Einschränkungen gegenüber dem Benziner.
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